Abschiedsfeier von Theodor Przybilla

Übergabe an Nachfolge in der Regionalgruppe Berlin

Text: Boris Balin Bilder: Walter Wetzler

Block 1

Die Regionalgruppe Berlin wurde über einen Zeitraum von 40 Jahren maßgeblich von Theodor Przybilla geprägt. Er hat die Gruppe von 1983 bis 2003 und anschließend nochmals von 2014 bis 2024 geleitet – also insgesamt 30 Jahre. Zum Ende dieser beeindruckenden Mitarbeit im VDT lud Theodor Przybilla Mitstreiter, Teilnehmer und Freunde ein, um die Übergabe an die Nachfolger gebührend zu begehen. Als Veranstaltungsort diente dasselbe Restaurant, das in den vergangenen Jahren für den traditionellen Adventsstammtisch genutzt wurde.

Block 2

Wie üblich bei den Adventsstammtischen wurden die Teilnehmer nicht nur gut verpflegt, es gab zudem auch fachliche Anregungen durch kompetente Beiträge aus den Bereichen Forschung, Praxis und Produktneuheiten. In vielen Fällen waren die Veranstaltungen durch musikalische Beiträge umrahmt worden. Bei dieser Abschiedsfeier nun hatte Theo alle Register gezogen und ein eindrucksvolles Programm aufgestellt, das erst durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren realisiert werden konnte.

Den ersten Programmpunkt nach der Begrüßung der etwa 50 Teilnehmer stellte ein Vortrag von Maximilian Kock zum Thema „Über das Singen und Hören – aus psychoakustischer Perspektive“ dar. Kock betrachtete nicht nur die physiologischen Grundlagen, sondern gab auch reizvolle Seitenblicke in die Psychologie des Hörens und die Wirkungen von Musik, die den Reiz dieser Kunstgattung ausmachen: „Musik ist gestaltete Zeit.“

Block 3

Nach dem Vortrag folgte eine von Theo mit viel Wortwitz gestaltete und vorgetragene Coverversion des Alt-Berliner Lieds „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“, mit der seine Rolle und Tätigkeit im VDT und die Veränderungen über all die Jahre unterhaltsam illustriert wurde. An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass Theo für die RG Berlin (Nord-Ost) insgesamt 100 Veranstaltungen geplant, organisiert und durchgeführt hat. Seine einzigartige Kombination von Kontaktfreude, Offenheit für Neues und seine Beharrlichkeit waren der Schlüssel zu dieser beeindruckenden Bilanz. Diese Veranstaltungen fanden oftmals auch außerhalb von Berlin statt und brachten die Teilnehmer auch mit scheinbar abseits liegenden Themen in Kontakt. So gab es beispielsweise einen Besuch bei Orgelbau Schuke in Werder (Havel) und dem kleinen Familienunternehmen Geigenbau Mira Gruszow und Gideon Baumblatt, ebenfalls in Werder. Ferner drei Exkursionen – eine in ein privates Radiomuseum nach Boitzenburg bei Prenzlau, eine nach Hannover zu Sennheiser inklusive Werksbesichtigung und eine Vorführung von Lautsprechern bei der Fa. Kling & Freitag, gemeinsam mit der Gruppe Hamburg. Außerdem gab es zusammen mit der Gruppe Leipzig eine Exkursion zur Fa. Musikelectronic Geithain. Das Abschiedsfest wäre ohne die Unterstützung dieser Sponsoren nicht möglich gewesen.

Block 4

Friedemann Kootz von Jünger Audio gab einen Ausblick auf die Veränderungen, die KI in unserer Branche noch hervorrufen wird. Er zeigte sich begeistert, dass die jungen Kollegen mit Energie und Ideen die Zukunft gestalten und dabei weiterhin Fokus auf Qualität legen möchten.

Jochen Cronemeyer von Dspecialists würdigte besonders die Qualitäten, mit denen Theodor Przybilla in all den Jahren die Regionalgruppe gestaltet hat: seine fachliche Kompetenz, sein vielfältiges Wissen, die durch die lange Tätigkeit im VDT erworbene „Weisheit“ und natürlich seine Beharrlichkeit und sein Geschick beim Verfolgen der Ideen für die RG-­Treffen. Zum Abschluss würdigte André Zeugner von Adam Audio die gute Zusammenarbeit mit dem VDT.

Wie bereits erwähnt, gehört für Theo zu einem Tonmeistertreffen auch immer ein musikalischer Beitrag. Für diesen Abend konnte er mit Jakob Scholz einen sehr jungen Gitarristen gewinnen. Jakob ist Gymnasiast in Falkensee bei Berlin und war diesjähriger Gewinner beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ in Brandenburg. Er spielte an diesem Abend Werke von J. S. Bach, A. Barrios-Mangoré, F. Tarrega, R. ­Dyens und als Zugabe „Sevilla“ von I. Albeniz. Die Zuhörer dankten mit großem Applaus und einem Beitrag in Theos Nikolausmütze …

Block 5

Nun folgte die offizielle Übergabe der RG-Leitung an die Nachfolger. Da Theos Fußabdruck in der RG riesig ist, werden in der Zukunft Peter Weinsheimer und Roman Rehausen die Gruppenleitung gemeinsam übernehmen. Die Übergabe der Leitung fand symbolisch wie im Leichtathletikstadion mit zwei Staffelstäben statt. Die neuen Leiter nannten als Schwerpunkt ihrer Arbeit die Fortführung der guten Traditionen, verbunden mit dem Ziel, die Alterspyramide zu drehen, aber auch vermehrt das Thema Games zu behandeln und die bisher schon erfolgreich durchgeführten Panels mit Jens Blauert fortzuführen.

Block 6

Nachdem sich die Teilnehmer bei Speis und Trank gestärkt hatten, hatte der VDT-Vorstand das Wort: Stellvertretend für den gesamten Vorstand sprach Jürgen Goeres-Petry die Laudatio für Theodor Przybilla. Neben dem Verweis auf die vielfältigen Verdienste, die sich Theo in seiner Tätigkeit als Regionalgruppenleiter erworben hat, betonte Jürgen, dass Theo immer wieder Brücken bauen und erhalten wollte, zum einen zwischen Tradition und Moderne, jedoch auch zwischen Technik und Musik. Anschließend überreichte und demonstrierte Jörn Nettingsmeier das Abschiedsgeschenk des VDT für Theodor Przybilla: eine voll funktionsfähige Nagra-Tonbandmaschine vom Typ E aus den 70er Jahren. Auf der Maschine war ein bereits bespieltes Tonband aufgelegt, das Grußbotschaften verschiedener Weggefährten enthält.

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EIndrücke der Abschiedsfeier

Martin Schneider von Neumann präsentiert Raritäten aus der Mikrofongeschichte, u. a. den Kunstkopf KU80 oder ein „Quadro-Mikrophon“ QM69 aus den 70er-Jahren und auch ein Labormuster des bekannten U 47 fet – aufgrund der Bauform des Labormusters auch mit dem Spitznamen „U 47 fett“ bezeichnet.
Martin Schneider von Neumann präsentiert Raritäten aus der Mikrofongeschichte, u. a. den Kunstkopf KU80 oder ein „Quadro-Mikrophon“ QM69 aus den 70er-Jahren und auch ein Labormuster des bekannten U 47 fet – aufgrund der Bauform des Labormusters auch mit dem Spitznamen „U 47 fett“ bezeichnet.
Rico Weber von Stagetec präsentiert kompakte Neuheiten im Nexus-System und weist darauf hin, dass es heutzutage darauf ankommt, für die immer komplexer werdenden Anforderungen einfache Lösungen zu finden.
Rico Weber von Stagetec präsentiert kompakte Neuheiten im Nexus-System und weist darauf hin, dass es heutzutage darauf ankommt, für die immer komplexer werdenden Anforderungen einfache Lösungen zu finden.
Jochen Cronemeyer von Dspecialists würdigte Theodor Przybilla
Jochen Cronemeyer von Dspecialists würdigte Theodor Przybilla
Maximilian trug den Vortrag „Über das Singen und Hören – aus psychoakustischer Perspektive“ vor.
Maximilian trug den Vortrag „Über das Singen und Hören – aus psychoakustischer Perspektive“ vor.
Als Erster gratuliert Per Witte von ­Sennheiser und überreicht als Abschiedsgeschenk einen HD25-Kopfhörer.
Als Erster gratuliert Per Witte von ­Sennheiser und überreicht als Abschiedsgeschenk einen HD25-Kopfhörer.
Friedemann Kootz und Roman Rehausen überreichen Theodor Przybilla einen Goldenen Bobby, wie er lange Zeit vom VDT an Preisträger verliehen wurde.
Friedemann Kootz und Roman Rehausen überreichen Theodor Przybilla einen Goldenen Bobby, wie er lange Zeit vom VDT an Preisträger verliehen wurde.

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Die Nachfolge für die RG-Leitung ist gut geregelt und Theo kann sich nun mit dem biblischen Spruch „Alles hat seine Zeit“ anderen Dingen widmen.

Das erste Schlusswort sprach Gerhard Steinke, ebenfalls ein langjähriger Weggefährte von Theodor Przybilla. Er lobte nochmals die gute Zusammenarbeit, die sich in zahlreichen erfolgreichen Veranstaltungen und Vorträgen bewährt hatte.

Das zweite Schlusswort der Abschiedsfeier sprach Prof. Jens Blauert, der nicht nur ein langjähriger Teilnehmer, Diskutant und Vortragender bei den RG-Treffen ist, sondern privat auch den Kontrabass in einer Jazzband mit Martin Schneider von der Fa. Sennheiser spielt. Jens Blauert gab einen kurzen Überblick über seinen vielfältigen Werdegang, der ihn zur Psychoakustik geführt hatte. „Psychoakustik – das machen Tonmeister“ war eine zentrale Aussage, und damit knüpfte sich auch eine Verbindung zum einleitenden Vortrag von Maximilian Kock. Jens Blauert unterstrich ebenfalls die hervorragenden persönlichen Eigenschaften von Theo, die in der Verbandsarbeit so gut zur Geltung kommen konnten: Offenheit, Unternehmungsgeist und Zugewandtheit.

Nach dem Schlusswort von Theo, in dem er allen für die Unterstützung und Mitwirkung dankte, ging die Abschiedsfeier über in ein Treffen guter Freunde und Bekannter mit persönlichem Austausch.

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