Panel-Diskussion: Was darf Dokumentarfilm?
Liebe Mitglieder der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN,
Liebe Interessierte,
als Kooperationspartner der AG DOK möchten wir zu einer aktuellen Panel-Diskussion einladen.
Die Enthüllungen um den Dokumentarfilm „Lovemobil“ (2019) erschüttern die Branche und haben das Publikum verunsichert. Der Film gibt vor, Prostituierte, Freier und Zuhälter zu porträtieren, und wurde für diese Nähe zu den Protagonist*innen hochgelobt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Erst jetzt kommt heraus: Einige der Protagonist*innen waren Darsteller*nnen, die Dialoge teilweise gescriptet - ohne dass dies von der Regisseurin offengelegt wurde.
Bei aller berechtigten Empörung wirft der Fall aber auch wichtige Fragen auf: Was ist Dokumentarfilm? Was darf Dokumentarfilm? Die Diskussion ist so alt, wie es den Dokumentarfilm gibt. Das Ausprobieren, das Ausloten der Grenzen zum Fiktionalen wird heute bei kreativen Langfilmen international geschätzt und nachgefragt. Filme wie „The Mole Agent / Der Maulwurf“ (Premiere Sundance 2020, Oscar-nominiert 2021, co-produziert vom SWR ) oder Kristen Johnsons „Dick Johnson is dead“ (Premiere Sundance 2020, aktuell bei Netflix) werden von Kritik und Publikum gefeiert. In Deutschland werden bislang nicht viele von diesen hybriden Formen gedreht.
Die AG DOK und die DAfF möchten zu dieser Debatte beitragen. In Zeiten von Fake News und Bevölkerungsgruppen, die nicht mehr viel vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk halten, scheint uns ein komplexerer Blick auf das Genre nötig. Wir möchten für den interessierten Laien die Funktion, Wirkungsweise und Aufgabe eines langen Dokumentarfilms öffentlich diskutieren. Was bedeutet in diesem Zusammenhang dokumentarisches Arbeiten? Wie unterscheidet er sich von einem journalistischen Beitrag? Gibt es dokumentarische Pflichten oder Ausschlusskriterien? Welche Verantwortung tragen Filmschaffende für die Protagonist*innen? Müssen filmische Mittel gekennzeichnet werden, um zum Beispiel fiktionale Elemente für das Publikum kenntlich zu machen? Oder darf man das Publikum im Unklaren lassen?
Unsere Gäste sind :
Ulrike Franke – Filmemacherin und Professorin für Autoren-Dokumentarfilm, KHM Köln
Daniel Sponsel – Filmemacher und Festivalleiter DOK.fest München
Gudrun El Ghomri – Redakteurin und arte-Programmbeauftragte SWR
Jan Tenhaven – Regisseur und Vorstand Sektion Dokumentarfilm Deutsche Akademie für Fernsehen
Viviane Blumenschein – Regisseurin
Joshua Sidiki Adisa Kantara – Abiturient und Kameramann
Moderation: David Bernet – Regisseur und Ko-Vorsitzender der AG DOK
Moderation Zuschauer-Chat: Susan Gluth – Filmemacherin, Produzentin, Verleiherin
Die Veranstaltung wird von der AG DOK in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Fernsehen durchgeführt.
Die Diskussion findet live statt am: Donnerstag, 01.04.2021, 19:00 Uhr
Wir zeichnen auf und veröffentlichen die Diskussion auf dem YouTube-Kanal der AG DOK und der Deutschen Akademie für Fernsehen. Wer nicht aufgezeichnet werden möchte, entfernt bitte das Videobild durch Abschalten des Videomodus am eigenen Bildschirm.
Hier der Zoom-Link für die Teilnahme am Donnerstag, 01.04.2021, 19:00 Uhr:
https://us02web.zoom.us/j/85744299031?pwd=QmFEQWNSU1lDTCtzUkc5Q1d0MDJNUT09
Meeting-ID: 857 4429 9031
Kenncode: 113159
Einwahl nach aktuellem Standort:
+49 69 3807 9883 Deutschland
+49 695 050 2596 Deutschland
+49 69 7104 9922 Deutschland
+49 30 5679 5800 Deutschland
Wir hoffen auf reges Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Susan Gluth (AG DOK) und Jan Tenhaven (AG DOK und Vorstand Sektion Dokumentarfilm DAfF)
Organisation
Susan Gluth | ?subject=Anfrage%20zum%20Panel%3A%20Was%20darf%20Dokumentarfilm%3F" target="_blank">
Jan Tenhaven | ?subject=Anfrage%20zum%20Panel%3A%20Was%20darf%20Dokumentarfilm%3F" target="_blank">
Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V. / AG DOK
Mainzer Landstr. 105 / HH | D-60329 Frankfurt am Main